Gedanken zur Liebe #2 - Aus Liebe zu dir selbst
- Melani
- 7. März 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Apr. 2020
Aus Liebe zu dir selbst.
Es ist vollkommen in Ordnung, ein Tief zu verspüren. Auch ich, ein Mensch der voller Lebensfreude steckt, hat manchmal sentimentale Tage oder Phasen, in denen ich mich am liebsten unter der Decke verkriechen möchte. 24/7 voller Hochgefühle, das ist unmöglich. Denn hey: wir sind Menschen, keine Roboter.
Manchmal sind es auch externe Faktoren oder Ereignisse, die einen aus der Balance werfen. Weglaufen oder ablenken bringt da nichts. Stell dir das so vor. Du sitzt in einem Boot und versuchst wegzurudern, z.B. mit einer durchzechten Nacht im Club, Alkohol, Reisen, egal was. Alles schön und gut. Aber hey, du bleibst weiterhin in diesem Boot. Deshalb versuche nicht wegzurudern, wenn das Boot eine Reparatur nötig hat. Irgendwann kenterst du. Du weißt am besten, was dein Boot braucht. Pflege es, repariere die Risse oder Löcher, statte es mit den Dingen aus, die dir helfen, dass du dich in dem Boot wohlfühlst. Bemale es in den Farben, die dir gefallen und dein Wohlbefinden positiv beeinflussen.
Und ja, manchmal wirst du auch Platz machen für Menschen, die du in dein Boot einlädtst. Manche werden dir beim Rudern helfen. Andere werden deine Gutmütigkeit missbrauchen und versuchen, heimlich Risse ins Boot zu machen, weil ihnen deines viel besser gefällt als das ihre. Manchmal werden dir Menschen ohne deine Zustimmung ins Boot geschickt, damit du aus jedem von ihnen etwas lernst. Die einen beteiligen sich beim Ausstatten deines Bootes, kennen das richtige Werkzeug oder helfen dir sogar dein Boot zu vergrößern. Andere wiederum stellen eher nur eine Last dar, rauben dir Energie und Platz. Es ist dein gutes Recht, diese Menschen aufzufordern, dein Boot zu verlassen. Du weißt am besten, was sich für dich richtig anfühlt und dir gut tut. Dafür brauchst du dich auch nicht zu rechtfertigen. Denn wenn du sie aus Angst, sie zu verletzen, weiterhin mitreisen lässt, kentert ihr irgendwann zusammen. Und dies tut schließlich keinem gut.
Und wenn du nun in einen emotionalen Sturm gerätst und alleine dasitzt. Lass es zu. Du wirst noch mehr rudern müssen. Du wirst stärker sein müssen, um diesen Sturm zu meistern. Aber du wirst dich selbst besser kennenlernen. Über dich hinauswachsen. Dir neue Fähigkeiten aneignen. Deshalb nehme jeden Sturm dankend an, es ist deine Möglichkeit zu wachsen und zu lernen. Und ja, vielleicht wirst du auch mal den falschen Kurs einschlagen. Na und? Solange du mit deinem Boot nicht über Leichen schwimmst oder fahrlässig in ein anderes Boot ruderst, ist doch alles gut. Keiner von uns kennt den absolut richtigen Weg. Das ist auch gut so. Wir sind dazu da, neue Gebiete zu erforschen und alle Ecken dieser Welt zu entdecken. Ja, die Perfektion liegt gerade in der Imperfektion. Das sollten die Menschen endlich einsehen. In der heutigen Zeit, wo alle versuchen so zu tun als ob ihre Boote keine Mängel hätten, sich an dem Leid anderer ergötzen oder aus Unzufriedenheit andere Boote manipulieren, gar zerstören wollen, sei du das Boot, dass gegen diesen Strom rudert. Das zeugt von mehr Stärke und Einzigartigkeit.
Ihr wisst nicht, welche Gewässerabschnitte die Menschen der anderen Boote durchquerten, manchmal sogar zu gewissen Routen gezwungen wurden. Habt Verständnis. Verurteilt nicht. Wer weiß, wie ihr nach so einer Bootsfahrt wärt. Hilft euch gegenseitig. Tauscht euch über eure Risse aus. Vielleicht hast gerade du das richtige Werkzeug oder den lebensverändernden Tipp für einen kenternden Menschen. Manchmal tut es auch einfach gut, zu wissen, dass wir oft unter denselben Rissen leiden. Lasst uns menschlicher sein. Denn die Perfektion liegt in der Imperfektion.
Achte auf dein Boot. Aus Liebe zu dir selbst.
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