Gedanken zur Liebe #3 - Aus Liebe zur inneren Ruhe
- Melani

- 22. März 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Apr. 2020
Aus Liebe zur inneren Ruhe und an alle, die in ihren Wohnräumen vor sich selbst fliehen.
Derzeit herrscht auf der ganzen Welt eine große Unruhe. Umso wichtiger ist es, dass wir in unserem Inneren Ruhe schaffen und bewahren. Der Alltag so wie wir ihn gewohnt sind, legt derzeit eine Pause ein. Wir sind für unser aller Wohl gezwungen, Zuhause zu bleiben. Manche mit ihren Eltern, Partnern, Kindern und Haustieren, andere wiederum allein.
Zuerst möchte ich mich an die wenden, die die Isolation/Quarantäne alleine in ihren vier Wänden aussitzen müssen. Genügend Zeit, um uns uns selbst zu widmen. Im normalen Alltag neigen viele dazu, sich eindeutig zu viel vorzunehmen. Auch ich zähle mich dazu. Treffen mit Freunden hier, Familienbesuche da und viele andere (Pflicht)termine, die uns auf Trapp halten. Neben all diesen sozialen Aktivitäten vergessen wir dabei oft auf uns selbst. Nun haben wir keine Ausreden mehr. Und trotzdem neigt man schnell dazu, in sozialen Medien, mit Netflix & Co. vor einem selbst zu fliehen oder sich abzulenken, weil die Stille für viele einfach unausstehlich ist. Wann habt ihr das letzte Mal alle elektronischen Geräte in eurer Wohnung abgedreht, bewusst keine Ablenkung zugelassen und seid einfach nur dagesessen? Nur ihr und die Stille. Manche würden sagen "Nein, auf gar keinen Fall, ist langweilig!". Ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, wenn ihr so etwas hört. Aber ich finde das erschreckend. Mit wem soll man denn klarkommen, wenn man nicht einmal mit sich selbst für ein paar Minuten zurechtkommt? Wie soll man sich mit schwierigen Situationen im Leben auseinandersetzen, wenn man mit dem eigenen Ich überfordert ist? Vergeude diese Chance, die dir gerade gegeben wird, bitte nicht. Endlich hast du genügend Zeit, dir darüber Gedanken zu machen, welche inneren Baustellen und destruktiven Gedanken in dir eine gewisse Unruhe auslösen. Welche Dinge in deinem Leben negativen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben. Wie dein Leben nach dieser Isolation/Quarantäne weitergehen soll. Schalte 'mal all die lauten Geräusche ab, die dich von deinem eigenen Denken abhalten, und lasse zu, selbst zu denken. Höre in dich hinein, gib deinen Emotionen eine Stimme und schütte all das, was sich in dir aufgestaut hat, aus. Bringe es auf Papier und werde dir endlich darüber bewusst, was in dir vorgeht. Versuche die Angst vor Selbstreflexion nicht mit der Suche nach Aufmerksamkeit/Bestätigung auf den sozialen Medien, einem Serienmarathon auf Netflix oder sonstigen Ablenkungsmanövern zu betäuben. Stelle dich dir selbst! Räume nicht nur in deiner Wohnung auf, sondern auch in deinem Kopf. Schaffe Platz für neue, positive Gedanken. Wer wenn nicht du?
Und wenn ihr nun jemand seid, der/die diese Situation mit weiteren Personen unter einem Dach übersteht. Dann frage ich euch, wann habt ihr das letzte Mal so viel Zeit miteinander verbringen können? Seid bitte dankbar dafür und nimmt das nicht als selbstverständlich hin. Vielleicht habt ihr euren Mitmenschen in letzter Zeit nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt, euch emotional voneinander distanziert oder sie mit Worten und Handlungen verletzt. Geht auf den anderen zu, lernt wieder miteinander zu kommunizieren, übernimmt Verantwortung für die Verletzungen, die ihr dem anderen - ich hoffe "nur" verbal !!! - zugefügt habt. So macht ihr nicht nur die jeweilige Person glücklich, sondern gibt auch euch die Möglichkeit, inneren Frieden zu schließen.
Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass das Leben nach dieser Isolations-/Quarantänezeit weitergeht. Wollen wir so wie bisher weiterleben? Ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, aber für mich fühlt es sich so an, als ob wir nun dazu aufgefordert werden, unser Leben neu auszurichten. Jeder von uns kann einen Beitrag für eine bessere Welt leisten. Spätestens jetzt sollten wir eingesehen haben, dass wir alle miteinander verbunden sind. Von wegen, ein einzelner Mensch kann nichts bewirken. Auch eine kleine Gelse in einem großen Raum kann viel anrichten. Lasst uns stärker und vor allem menschlicher aus unseren Wohnungen (auch das ist keine Selbstverständlichkeit!!!) rauskommen. Widmen wir uns unseren inneren Baustellen und Unruhen, damit wir diese nicht nach außen tragen.
Ich wünsche euch und euren Liebsten viel Gesundheit, Kraft und Verständnis!

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