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Gedanken zur Liebe #4 - Hass"liebe"

  • Autorenbild: Melani
    Melani
  • 21. Apr. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Dez. 2020

Aus Liebe zu aufrichtigen Liebesbeziehungen statt Abhängigkeitsverhältnissen zwischen Lust und Schmerz.


Viele Partnerschaften heutzutage sind erfüllt von verletzenden Worten, Manipulation, Eifersucht, Rache, Liebesentzug und körperlichem Missbrauch. Gesunde Beziehungen, die eine Zusammenkunft von zwei emotional reifen Personen auf Augenhöhe darstellen, sucht man oft vergebens.


Oftmals ist man sich aufgrund fehlender Selbstreflexion seiner Unzulänglichkeiten nicht bewusst oder hat Angst davor, sich mit den eigenen emotionalen Lücken auseinander zu setzen und versucht deshalb selbstkritisches Denken durch Ablenkung zu vermeiden. Somit bleibt einem nicht viel übrig als vorzugeben etwas zu sein, das man eigentlich gar nicht ist. Dann muss ein Partner her, eine Person von der wir denken, dass sie genau das erfüllt, was wir nicht aus eigener Kraft heraus erfüllen wollen (aber könnten!!!). Sich in diesem Fall auf Augenhöhe zu begegnen? – Mission Impossible! Es entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis unter dem Decknamen "Liebesbeziehung". Der Partner wird zur Droge, die einen nicht klar denken und sehen lässt. Man klammert sich (nur) an die positiven Eigenschaften dieser Person und an Ereignisse, die in einem ein High-Gefühl auslösen. Gleichzeitig betäubt man das Gefühl, dass sich etwas nicht gut anfühlt und blendet die Dinge aus, die einem gar nicht passen oder zum Teil mit den eigenen Werten unvereinbar sind. Zu sehr überwiegt der Wunsch, diese emotionalen Lücken zu schließen und sich einen Moment lang vollkommen zu fühlen.


Um jeden Preis versucht man den Partner zu besitzen und zu kontrollieren, wie Abhängige, die nicht ohne ihre Drogen können. Aber man kennt es aus der Wirtschaft, überall wo es Abhängigkeitsverhältnisse gibt, existiert kein Fairplay. Sobald eine Person denkt, dass die Befriedigung des emotionalen Mangels durch den Partner nicht mehr oder weniger stark passiert, gerät das ganze Konstrukt aus dem "Gleichgewicht". Da ist permanente Unruhe vorprogrammiert, denn wer lässt sich schon gern freiwillig besitzen oder kontrollieren. Und wenn einem die Droge aus der Hand zu gleiten droht, greift man aus Verzweiflung auf alle möglichen Mittel zurück. Da man nun die wunden Punkte des Partners kennt, weiß man, wie man diesen so hart wie möglich trifft und ihn kurzerhand wieder um den Finger wickelt. In einem Moment scheint alles friedlich, in der nächsten Sekunde droht Krieg. In diesem Fall ist die Tatsache, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist, reinster Fluch. Wir gewöhnen uns an ständiges Drama. So sehr, dass uns dieses Hin und Her uns erst lebendig fühlen lässt und man von diesem dauernden Wechsel zwischen Hochgefühl und Schmerz noch mehr abhängig wird. Man beginnt das Ungleichgewicht dieser Abhängigkeit mit einem scheinbarem Gleichgewicht und Liebe gleichzusetzen. Hassliebe. Wobei ich persönlich hier keine Spur von Liebe sehe. Ja, wer Liebe erfahren möchte, muss auch bereit dafür sein, Schmerz zu erleben, etwas zu riskieren. Aber das bedeutet nicht, dass Liebe Leid ist.


In Fällen der Hassliebe sucht man den Fehler am liebsten nur beim Partner anstatt bei sich selbst anzufangen. Und wenn man sich mal mit dem Selbst konfrontiert hat, ist es viel angenehmer, seine Mängel zu leugnen und diese auf den Partner zu projizieren. Ja, sich seiner Unzulänglichkeiten bewusst zu werden, kann manchmal auch bedeuten einzusehen, dass der Partner einfach nicht zu einem passt und man diesen Menschen loslassen sollte. Stattdessen versuchen viele wie verrückt an der Illusion festzuhalten, zum Teil auch aus Bequemlichkeit, weil sie lieber in solchen unglücklichen Situationen verharren anstatt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich den Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu stellen. Manchmal kann und sollte eine Beziehung auch gerettet werden und man schafft es gemeinsam aus diesem Abhängigkeitsverhältnis heraus, wobei ich dies bis jetzt zu selten beobachten konnte. Denn viel zu stolz sind manche Menschen, sich ihre Schwächen einzugestehen und viel zu faul oder ängstlich, sich diesen zu widmen und daran zu arbeiten. Da reicht es nicht, wenn dies nur ein Partner tut.

Stell dich dir selbst, denn nur so vermeidest du, dass dein Verhalten und deine Reaktionen sich aus erfahrenem Schmerz und unnötigen Ängsten ableiten und schließlich Leid erzeugen. Liebe dich selbst und du wirst aufhören, dir emotionalen Missbrauch gefallen zu lassen, weil du dir endlich die Wertschätzung entgegenbringst, die du verdienst. Du wirst aufhören in anderen Menschen nach Heilung zu suchen und aus eigener Kraft heraus innere Lücken schließen können. Du wirst endlich fähig sein, aufrichtige und reife Beziehungen einzugehen.


Es würde so viel Leid ersparen und Liebe präsenter werden lassen.

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ABOUT ME:

Ich bin eine junge Österreicherin mit Wurzeln am Balkan.

Mit meiner großen Liebe zum Reisen, Fotografieren, Schreiben und Lesen möchte ich anderen Menschen Inspiration, Denkanstöße und Freude schenken.

 

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